📘 Du darfst nicht alles glauben, was du denkst: Meine Depression
📖 Was dich erwartet
Mit seinem Buch "Du darfst nicht alles glauben, was du denkst" öffnet der beliebte deutsche Komiker Kurt Krömer alias Alexander Bojcan eine Tür zu einem Thema, das noch immer oft im Schatten bleibt: Depression. In einer entwaffnenden Ehrlichkeit berichtet Krömer von seinem persönlichen Kampf gegen die Krankheit, von dunklen Momenten und dem Weg zurück ins Leben.
Anders als viele biografische Werke über psychische Erkrankungen ist dieses Buch jedoch keine düstere Leidensgeschichte. Vielmehr schafft Krömer es, seine Erfahrungen mit einer gehörigen Portion Humor und Lebensfreude zu erzählen, ohne dabei die Schwere des Themas zu verharmlosen. Der Leser spürt die Authentizität in jeder Zeile – hier schreibt jemand, der selbst erlebt hat, was es heißt, zu kämpfen, aber auch zu hoffen.
Die Erzählweise ist direkt, schnörkellos und dabei unglaublich berührend. Ob er von seiner Zeit in der Tagesklinik berichtet, von den kleinen Schritten aus der Dunkelheit oder von der Schwierigkeit, sich Hilfe zu holen – Krömer trifft genau den richtigen Ton. Das Buch gibt Mut, über psychische Erkrankungen zu sprechen, zeigt, dass auch bekannte Persönlichkeiten verletzlich sind, und ermutigt, das eigene Leben nicht aufzugeben, selbst wenn es manchmal fast unmöglich erscheint.
💬 Meine Einschätzung
"Du darfst nicht alles glauben, was du denkst" hat mich von der ersten Seite an gepackt. Kurt Krömer gelingt das Kunststück, ein extrem schweres Thema leichtfüßig und doch respektvoll zu behandeln. Besonders beeindruckend ist seine schonungslose Offenheit – er nimmt kein Blatt vor den Mund und beschreibt seine Erlebnisse mit einer Ehrlichkeit, die tief unter die Haut geht.
Gleichzeitig bewahrt er sich seinen typischen Humor. In vielen Momenten musste ich trotz der Schwere des Themas schmunzeln. Diese Mischung aus Tragik und Komik macht das Buch nicht nur lesenswert, sondern auch unglaublich menschlich. Es fühlt sich an, als würde man mit einem guten Freund sprechen, der einem sagt: "Du bist nicht allein. Und du kannst es schaffen."
Besonders gut gefallen hat mir auch die Botschaft zwischen den Zeilen: Psychische Erkrankungen sind kein Zeichen von Schwäche. Im Gegenteil – sich ihnen zu stellen und Hilfe anzunehmen, ist eine enorme Stärke. Kurt Krömer bricht mit vielen Vorurteilen und schafft Raum für einen offeneren Umgang mit Themen wie Depression und Alkoholsucht.
Auch stilistisch überzeugt das Buch: Der Schreibstil ist klar, lebendig und sehr persönlich. Mit nur 192 Seiten ist es relativ kompakt, aber die Wirkung bleibt lange im Kopf. Es ist eines dieser Bücher, das man nicht einfach nur liest, sondern erlebt – und das einen verändert.
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